Haus des Holzes

Direktauftrag

Auftraggeber:
PIRMIN JUNG Immobilien AG

Gesamtprojektleitung:
Jung Meyerhans AG

Architektur:
marc syfrig architekten eth sia bsa

Ingenieurleistung:
PIRMIN JUNG Schweiz AG

Ökologische Begleitung:
Kompass B GmbH

Bilder:
Manuel Stettler

Jahr:
2020 – 2022

Ort:
Sursee (Luzern)

Auszeichnungen:
Arc-Award 2021 in der Kategorie BIM: «zukunftsweisende Entwicklungen» (Weitere Infos zum Arc-Award)

Der Bau berücksichtigt die Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt umfassend und ist SNBS-Platin zertifiziert.

Ein neuer Hauptsitz für die PIRMIN JUNG Schweiz AG

Die PIRMIN JUNG Schweiz AG hat als Standort für den Neubau ihres Hauptsitzes die Gemeinde Sursee in der Zentralschweiz gewählt. Das „Haus des Holzes“ soll die Firmenphilosophie mit ihrem Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, Innovation und digitalem Bauen auf regionaler wie internationaler Ebene repräsentieren. Aus diesem Grund wurden aussergewöhnlich hohe Anforderungen an die Qualität von Gebäude und Umgebung vom Haus des Holzes gestellt. 

Digitale Baustelle: Die Umgebung zum Haus des Holzes entsteht nachhaltig und papierlos

Das Projekt „Haus des Holzes“ wurde als vollumfängliche digitale Baustelle umgesetzt, wobei die Dalux-Projektplattform als zentrales Tool für die Projektabwicklung diente. Von der Formulierung der Projektziele bis hin zur finalen Übergabe wurden alle Prozesse digital über dieses Tool gesteuert, was die Nachhaltigkeit und Effizienz des Bauprojekts erhöhte. Ein wesentliches Ziel war es, komplett auf Papierpläne zu verzichten. Statt dieser luden die Planer ihre Fachmodelle direkt auf die Plattform, wo sie vom BIM-Management zu einem umfassenden Gesamtmodell zusammengeführt wurden. Dieses Modell ermöglichte präzise Kollisionsanalysen, Kostenberechnungen und weitere wichtige Prüfungen. Die notwendigen 2D-Pläne für behördliche Genehmigungen und Prüfungen wurden direkt aus den 3D-Modellen abgeleitet. Aufgrund seines Charakters als Leuchtturmprojekt im digitalen Bauen wurde das Projekt 2021 mit dem renommierten Arc-Award in der Kategorie „BIM: zukunftsweisende Entwicklungen“ ausgezeichnet.

Building Information Modeling (BIM) in der Landschaftsarchitektur

Um den Fachbereich Landschaftsarchitektur nahtlos in diesen Prozess integrieren zu können, wurde die Umgebung zum Haus des Holzes von Beginn an als BIM-Projekt angelegt. So wurde ein Abgleich mit den verschiedenen Fachplanern bereits in der Entwurfsphase möglich. In der Ausschreibungsphase erlaubte das Hybridmodell aus 3D-Gelände- und Bauteilmodell die differenzierte Behandlung der verwendeten Belags- und Vegetationsflächen. Die Schichtstärkenmodellierung von Ober-, Unterbau und Fundation erlaubte eine präzise Prognose der zu erwartenden Kosten. 

Effiziente Kommunikation durch das digitale 3D-Hybridmodell

Das digitale 3D-Hybridmodell eröffnet weitere Anwendungsmöglichkeiten, die mit ausgewogenem Mehraufwand wesentliche Vorteile im Planungsprozess bieten. So stand durch die Nutzung der Schnittstelle zwischen Vectorworks und Realtime-Renderingumgebung „Unreal-Engine“ ein effizientes Kommunikationswerkzeug im Bereich der Architekturvisualisierung bereit. Über sie liessen sich Projektstände inhaltlich und gestalterisch jederzeit zusammen mit Fachplanern und Bauherrschaft überprüfen.

Die Reale Welt: Nachhaltigkeit und Biodiversität trotz hoher Nutzungsdichte

In der realen Welt legt das Konzept besonderen Fokus auf die Aspekte Nachhaltigkeit und Biodiversität im Kontext einer hohen Nutzungsdichte. Trotz begrenztem Raum bietet die Umgebung eine hohe Strukturvielfalt, die wertvollen Lebensraum für Stadtflora und -fauna schafft. Verschiedene Substrattypen ermöglichen eine effiziente Versickerung von Regenwasser, was die ökologische Balance fördert. Ein herausragendes Merkmal des Projekts ist die Integration intelligenter Bewässerungssysteme, die auf Wetterdaten basieren und somit den Wasserverbrauch nachhaltig optimieren. Zusätzlich sind die Grünflächen so gestaltet, dass sie das städtische Mikroklima positiv beeinflussen und zur Verbesserung der Lebensqualität im urbanen Raum beitragen.

Nutzung nachhaltiger Materialien bis ins Detail

Auch im Detail wurde großer Wert auf die Nutzung nachhaltiger Materialien gelegt. Die Auswahl an heimischen Naturmaterialien und innovativen Recyclingbaustoffen minimiert den ökologischen Fußabdruck des Projekts. Die gesamte Bauweise spiegelt den innovativen Ansatz der PIRMIN JUNG Schweiz AG wider, der sowohl technologische als auch ökologische Aspekte vereint und mit dem SNBS-Hochbau Zertifikat in Platin und dem Label Minergie-P-Eco ausgezeichnet wurde.