Projektwettbewerb Erweiterung Strandbad Chamer Fussweg, Zug

Anonymer Projektwettbewerb im offenen Verfahren (ohne Rang)

Veranstalter:
Einwohnergemeinde Stadt Zug

Architektur:
Huber Waser Mühlebach
Architekten ETH SIA BSA

Jahr
2021

Ort:
Zug

 

Das Strandbad befindet sich am Übergang zwischen dem städtischen Umfeld der Gemeinde Zug und den naturnahen Uferabschnitten des Zugersees. Durch die vorgeschlagene Umgestaltung wird das Strandbad mit dem darin befindlichen Wegsystem zum Bindeglied dieser gegensätzlichen Bereiche mit dem Ziel, den atmosphärischen Wechsel als Qualität zu thematisieren und erlebbar zu machen.

Zweifelsohne ist die einmalige Aussicht, mit dem sich hinter der Wasserfläche des Zugersees erstreckenden Bergpanorama, das besondere Merkmal des Ortes. Im Gegensatz zu den städtisch geprägten Abschnitten der Seepromenade, wo das „nicht städtische“ nur in der Ferne sichtbar ist, wird beim Betreten des Perimeters die landschaftliche Weite in beide Richtungen wahrnehmbar. Hier kann man das in der Stadt von räumlicher Begrenztheit und Aktivität überdeckte Gefühl von Weite, Offenheit und Langsamkeit erleben und sich als Teil der landschaftlichen Szenerie empfinden. Von besonderer Bedeutung ist daher die Wahrung ungestörter Sichtbeziehungen auf das Bergpanorama auch aus der Tiefe der Aufenthaltsbereiche.

Entlang der Promenade vorbei am Hafen, führt der Seeuferweg über einen Steg von der Altstadt bis zum Strandbad. In einem grosszügigen Schwung bewegt sich der Weg vom Ufer auf die offene Wasserfläche und bildet auf der Terrasse am Wasser einen Abschluss. Diese lädt Besucher* innen mit Blick auf das Panorama zum verweilen ein.

Der erweiterte Baumbestand bietet eine Vielzahl beschatteter Aufenthaltsplätze ohne die Weitsicht zu beeinträchtigen. Die besondere atmosphärische Qualität des Ortes wird durch die geschwungene Führung von Weg und Steg verstärkt. Gleichzeitig werden die unterschiedlichen im Strandbad vorhandenen Nutzungsangebote in einer fliessenden szenischen Abfolge miteinander verbunden.

Ein sekundärer Erschliessungsweg wird zurückhaltend in die Rasenfläche integriert. Er ermöglicht älteren und gehbehinderten Personen das Erreichen des Pavillons und des dahinter befindlichen Nebeneingangs. Der Ankunftsplatz und der Vorplatz bei der Oeschwiese bieten Raum für diverse Aktivitäten auch ausserhalb der Badesaison.

Durch die runde Form integriert sich der neue Pavillon in die grosszügige Fläche der Oeschwiese und zwingt dem Aussenraum keine Richtung und Begrenzung auf. Hier befinden sich alle für den Badibetrieb notwendigen Räume, die möglichst unmittelbar betreten werden können und gegenüber der heutigen Situation nicht beengend wirken.